Twitter Marketing
„Wer nutzt in Deutschland schon Twitter?“ Diese Frage kennen nicht nur Privatnutzer, sondern auch viele Unternehmen. Die Antwort ist erst mal ernüchternd: Rund 14% der Deutschen nutzen den Dienst und nur 2% davon täglich. Dennoch kann ein Twitter-Account zum lukrativen Bestandteil im Social Media Marketing Mix werden – wenn man die Eigenheiten von Twitter Marketing kennt und weiß, wie man seine Follower am besten erreicht und vermehrt.
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Definition: Was heißt Twitter Marketing?
Wer das Mikrobloggingnetzwerk Twitter für Marketingzwecke nutzen will, muss möglichst viele Twitter-User erreichen und die erlaubten 280 Zeichen eines Tweets optimal nutzen. Follower sind bei Twitter das Äquivalent zu Facebook-Freunden bzw. Fans. Was Sie auf Twitter von diesen Usern möchten, sind Retweets, Kommentare und weitere Interaktionen.
Twitter Marketing bietet großes Potenzial für Marketingzwecke, u. a. dank…
- Direct Messages (DMs)
- den mittlerweile 280 Zeichen
- der Möglichkeit, Inhalte wie Blogposts zu teilen
Wenn diese Plattform zu Ihrer Branche passt, können Sie potenziell eine ganze Menge Menschen ansprechen. Das ist allerdings ein relativ großes Wenn, da Twitter in Deutschland bei weitem nicht so verbreitet ist wie Facebook. „Dabei sein ist alles“ gilt hier also nicht.
Außerdem kostet Twitter Marketing einiges an Zeit: Sie sollten möglichst mehrere Tweets pro Tag loslassen und schnell auf Kommentare, Retweets oder DMs reagieren. Am besten natürlich auf alles, was Ihre Branche betrifft! Unter anderem mit Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz kann man auf Twitter so richtig punkten.
Das weiß zum Beispiel auch Ikea und nutzt Twitter, um einen Artikel auf dem Unternehmensblog zu promoten:
Twitter ist im Prinzip nichts anderes als eine riesige Party: Jeder redet mit jedem und Sie können unmöglich alles überblicken, was gerade passiert, wollen aber natürlich trotzdem möglichst unterhaltsam sein. Aufmerksamkeit und Spontanität sind gefragt. Sonst stehen Sie nur in der Ecke und wissen: Es hat sich nicht gelohnt, zu kommen.
Twitter Marketing für Dummies: Basics
Eben weil Twitter (noch) keine derartige Vorreiterstellung wie in den USA hat, wollen wir an dieser Stelle noch kurz auf ein paar Grundlagen eingehen. Das Wichtigste zuerst: Twitter ist keine Werbeplattform. Es geht nicht primär um Ihre eigene Timeline (TL), sondern um das Zuhören und Reagieren, aber natürlich zuallererst um ein schön gestaltetes Profil.
1. Personalisieren
Geben Sie Ihrem Twitter-Auftritt ein Gesicht bzw. einen Wiedererkennungswert. Accounts mit dem standardmäßigen Ei als Profilfoto wirken nicht sonderlich vertrauenswürdig. Sie sind schließlich nicht auf Twitter, um anonym zu bleiben! Für Unternehmen hat es sich bewährt, das Firmenlogo im Profilbild und/oder im Headerfoto einzusetzen. Alternativ funktionieren Corporate Colours oder repräsentative Personen.
Beim Twitter-Auftritt der Buchhandlung Hugendubel sieht das z. B. so aus:
Zum bekannten Hugendubel-Logo gesellen sich:
- ein dezentes Bücherregal-Bild im Header. Themenrelevanz: Check!
- eine aussagekräftige Beschreibung, die auf die aktuelle Situation Bezug nimmt
- einen Link zur Website
Im Beispiel sehen wir auch schon, dass der Twitter-Handle eine große Rolle spielt. Damit ist die persönliche ID gemeint, die andere User via @-Zeichen finden können. Idealerweise sind Profilname und ID identisch mit dem Namen auf anderen Netzwerken. Dann fehlt nur noch eine knackige Beschreibung, wer man ist. Die macht idealerweise Lust darauf, auf „Folgen“ zu klicken.
2. Zuhören
Wir müssen Ihnen etwas sagen: Es geht nicht immer nur um Sie. Ja, richtig gelesen. Was Ihre TL bietet, ist sekundär. Das heißt nicht, dass Sie hier überhaupt nicht aktiv werden müssen, aber primär sollten Sie…
- in Diskussionen einsteigen
- retweeten
- Mentions setzen
- im Blick behalten, was andere User interessiert.
Das alles gilt vor allem zu Beginn der Twitter-Karriere, wenn die Follower-Anzahl noch überschaubar ist. Und genau hier liegt das Potenzial von Twitter: Das Unternehmen kann an Reichweite gewinnen, ohne selbst viel Content zu produzieren. Zudem ist Twitter ideal, um am eigenen Firmenimage zu basteln.
3. Loslegen
Sobald Sie etwas mehr Follower gesammelt haben, sollten Sie zunehmend aktiver werden. Denn mit einem inaktiven Profil sind Sie genau der Partygast, der in der Ecke steht und sich fragt, wann er wieder nach Hause kann. Die richtige Balance zwischen zu vielen und zu wenig Tweets finden Sie aber letztendlich nur durch Ausprobieren heraus.
Dabei können verschiedene Twitter-Analytics-Tools sehr hilfreich sein. Hier können Sie die Interessen der Follower sehen oder Interaktionen und Reichweite messen bzw. verstärken.
Twitter bietet zum Beispiel auch selbst einen Analytics-Dienst an. Und wie wir Ihnen ja vermutlich nicht erst sagen müssen: Social Media Analytics sind im Social Media Marketing Ihr bester Freund!
4. Ausprobieren
Hier kommt Ihnen eine weitere Tatsache zugute, die Sie über Twitter wissen sollten: Es handelt sich um ein Echtzeit-Netzwerk. Jeder Tweet geht in einer Flut anderer Postings unter, sodass kleine Ausrutscher bald Schnee von gestern sind – es sei denn, Sie leisten sich grobe Patzer und jemand verewigt diese als Screenshots.
Vermeiden Sie allzu politische Aussagen und untermauern Sie Ihre Meinung am besten mit Zeitungsartikeln, ernstzunehmenden (!) Statistiken oder sonstigen neutralen Beweisen. So kommt bestimmt eine Diskussion zustande, die im besten Fall ein paar Follower generiert!
5. Reagieren
Fakt ist: Ihre Follower und alle anderen User nutzen Twitter sehr punktuell. Niemand liest seine gesamte Timeline durch, sofern er nicht von akuter Langeweile geplagt wird. Und niemand will sich am nächsten Tag noch mit Themen vom Vortag herumschlagen. Das heißt unter anderem, dass es nichts bringt, erst Stunden später auf DMs oder Mentions zu reagieren. Wenn jemand Sie explizit in Tweets oder Gespräche miteinbezieht, müssen Sie schnellstmöglich antworten.
Das gilt erst recht, wenn Sie auf Twitter Kundensupport betreiben wollen. Kundinnen und Kunden, die sich mit einem Problem an das Unternehmen wenden, erwarten jetzt eine Antwort. Nicht morgen, nicht übermorgen, nicht erst nächste Woche.
Dass es genug Nachfrage gibt und Twitter gerne mal für Beschwerden zum Einsatz kommt, zeigt z. B. der Account @ASOS_HilftEuch des bekannten Versandanbieters:
Was das Beispiel außerdem zeigt: Der Tonfall auf Twitter kommt teilweise schon aus der angriffslustigen Ecke. Diese Userin ist eindeutig nicht begeistert von ihrer Erfahrung mit dem Onlineshop und zeigt das auch ganz deutlich.
6. Grafiken und Bilder
Eine visuelle Marketingstrategie kann für jede Social-Media-Website sehr hilfreich sein, und Twitter-Marketing ist keine Ausnahme. Laut zahlreichen Studien ist visuelle Information leichter zu konsumieren und zu bewahren als ihr textbasiertes Gegenstück. Die meisten der Informationen, die täglich gesammelt werden, sind visuell.
Das bedeutet, dass Bilder anstelle von 280 Buchstaben interessanter sein und zu mehr Engagement führen können als reiner Text. Laut Twitter erhalten Tweets mit Bildern durchschnittlich 35% mehr Retweets.
Marketing via Twitter: So nutzen Unternehmen Twitter richtig
Sie kennen jetzt die Basics, die im Grunde jeder Twitter-User umsetzen sollte. Aber Sie sind ja nicht ein beliebiger Twitterer, sondern ein Unternehmen mit einem bestimmten Ziel. Also, was müssen Sie mit einem Unternehmensprofil auf Twitter beachten?
Lektion 1: Was Twitter-Follower wollen
Wie bei jeder Form von Social Media Marketing wollen Sie auch mit Ihrem Twitter-Auftritt die Interessen Ihrer Zielgruppe bedienen. Dafür müssen Sie wissen, was Ihre Follower und User im Allgemeinen eigentlich wollen, und in dieser Hinsicht zählen vor allem vier Dinge:
- Relevanz
- Aufmerksamkeit
- Interaktion
- Abwechslung
Was mit Relevanz gemeint ist, sollte klar sein: Was Sie twittern, muss einzigartig, informativ oder unterhaltsam sein. Twitter unterscheidet sich in dieser Sache nicht von Facebook, Instagram und Co. Wenn es in den Rahmen passt, können Sie natürlich genauso Meinungen posten. Bleiben Sie aber dabei vorsichtig. Screenshots von Fehltritten haben schon so manchem Unternehmen einen Shitstorm beschert…
Damit Ihre Follower Ihnen wohlgesonnen bleiben, sollten Sie Ihnen genug Aufmerksamkeit widmen. Beschwerden haben bei Twitter immer Hochkonjunktur, deshalb sollten Sie unbedingt auf kritische DMs oder Replys eingehen. Auf der anderen Seite macht es einen guten Eindruck, wenn Sie auf Lob, Anregungen etc. mit einer Bedankung reagieren oder eine Diskussion anregen.
Interaktion ist ein wichtiger Faktor für jeden Unternehmensauftritt auf Twitter. Ihre Follower – alte und neue – wollen mit Ihnen in Kontakt treten und bauen dadurch eine engere Beziehung zur Marke auf. Diese Gelegenheit ist potenziell Gold wert. Weitere Interaktionsmöglichkeiten haben wir weiter unten für Sie gesammelt.
Last but not least: Die Mischung macht’s. Tweets mit einem Bild kommen durchschnittlich besser an, genauso praktisch sind kurze Videos oder GIFs. Denn mal ehrlich – gibt es irgendetwas, das nicht durch ein GIF besser wird? Sogar die deutsche Polizei beweist hier Humor.
Ganz egal, für welchen Tweet-Typ Sie sich entscheiden, wichtig ist Übersichtlichkeit. Theoretisch darf ein Tweet stolze 280 Zeichen haben. Allerdings heißt das nicht, dass Sie das bis zum Äußersten ausreizen sollten. Je präziser und schöner aufbereitet der Tweet ist, desto besser – und das geht auch in weniger als 280 Zeichen. Ja, sogar nur mit einem einzelnen Bild.
Lektion 2: Wie Sie Tweets planen sollten
Mit Tweet-Planung meinen wir nicht, dass Sie tagelang an einem einzigen Tweet feilen sollten. Dafür fehlt in diesem schnelllebigen Netzwerk ganz einfach die Zeit. Tweets planen, das bedeutet vielmehr, richtige Hashtags einzusetzen und zu einer geschickten Tageszeit zu twittern.
Passende Hashtags lassen sich vergleichsweise einfach finden, denn Trending Topics werden auf der linken Seite der Timeline laufend aktualisiert. Natürlich sollte aber der Hashtag auch zu Ihrer Branche passen. Noch stärker als bei Instagram-Hashtags gilt hier jedoch: Nicht übertreiben! Maximal 3 Hashtags reichen absolut aus.
Die richtige Tageszeit für Tweets zu finden, ist schon etwas schwieriger. Für Deutschland gibt es nämlich bis dato keine aussagekräftigen Studien zum Thema. Hubspot empfiehlt etwa, unter der Woche zwischen 8 und 10 Uhr sowie zwischen 6 und 9 Uhr zu twittern. Das ist aber keine Allzweckformel – vielmehr gilt bezüglich des Zeitpunkts: ausprobieren, was das Zeug hält!
Was Sie definitiv planen und strategisch verfolgen sollten, ist die Vergrößerung Ihres Netzwerks:
- Bauen Sie Ihre Kontaktliste aus, indem Sie relevante Personen retweeten.
- Machen Sie diese Personen via Mention auf den Retweet aufmerksam.
Denn theoretisch geht bei ihm oder ihr eine Benachrichtigung ein, dass Sie retweetet haben. Dabei können Sie jedoch leicht in einer langen Liste von Nachmachern untergehen. Für Mentions gibt es jedoch separate Benachrichtigungen, die Sie zurück auf den Radar der Person bringen.
Lektion 3: Weitere Tipps und Tools für Twitter Marketing
Neben den Mentions gibt es noch eine ganze Menge weitere kleine Twitter-Tools, die Sie zu Marketingzwecken nutzen können. Dazu zählen unter anderem Listen, denn diese erlauben es Ihnen, interessante User an einem Ort zu sammeln oder zu abonnieren. So entgeht Ihnen nichts, und zudem wird das regelmäßige Ausmisten leichter (eine sehr empfehlenswerte Maßnahme).
- Ein weiterer wesentlicher Punkt sind Direktnachrichten (DMs). Hier können Sie den Dialog vertiefen und einen guten Eindruck hinterlassen. Vor allem, wenn Sie eine Beschwerde bekommen, können Sie via DM den Schaden eingrenzen und beweisen, dass Sie Kritik ernst nehmen.
- Die Interaktion der User mit Ihrer Marke können Sie fördern, indem Sie gelegentlich Umfragen einstreuen. Durch einen einzigen Klick treten Ihre Follower mit Ihrem Unternehmen in Kontakt und liefern dadurch eine wertvolle Möglichkeit zur Marktforschung. Durchsuchen Sie einfach #poll oder #polls auf Twitter als Inspiration!
- Wenn Sie wissen, dass eine entsprechende Nachfrage besteht, können Sie als Marketingschachzug auch mal eine Q&A-Chatsitzung ankündigen oder…
- …ins „echte“ Leben gehen und ein Tweet-Up veranstalten. Dabei treffen Sie sich mit den eingeladenen Followern an einem festgelegten Ort – eine Gelegenheit wie dafür gemacht, eine persönlichere Beziehung herzustellen!
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob das wirklich schon alles sein soll und ob es nicht auch bei Twitter eine Möglichkeit für Social Media Advertising gibt. Ja, die gibt es – allerdings sind die Ads vergleichsweise teuer und nicht unbedingt nötig, wenn der Account clever geführt wird.
Ist Twitter ein Trend in Deutschland?
Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn: Ja, Twitter scheint ein Trend zu sein, wenn in Deutschland mittlerweile sogar große öffentliche Einrichtungen wie ARD und ZDF dort erfolgreich vertreten sind. Viele berühmte Persönlichkeiten der deutschen Politik- und Medienlandschaft nutzen das Netzwerk ebenfalls, darunter etwa Sophie Paßmann, Aminata Touré oder Shahak Shapira. Sie verzeichnen jeweils mehrere tausend Follower – zu sagen, dass Twitter in Deutschland tot sei, ist also falsch.
Auf der anderen Seite: Nein, Twitter ist verglichen mit anderen Netzwerken nicht unbedingt ein Trend. An Facebook und Instagram kommt Twitter im deutschsprachigen Raum vorerst sicher nicht heran. Es wäre zudem ziemlich sinnlos, wenn jedes Unternehmen twittern würde, denn diese Plattform eignet sich schlicht und einfach nicht für jede Branche.
Insgesamt ist Twitter Marketing aber für gewisse Geschäftsbereiche durchaus sinnvoll. Nirgends sonst werden in derart rapidem Tempo aktuelle Trends sichtbar – und nirgends sonst ist die Kommunikation mit Usern so persönlich.
Darüber hinaus stehen Twitter-User Werbung auf der Plattform größtenteils neutral gegenüber und nur die wenigsten stören sich daran.
Worauf es bei erfolgreichen Social Media Marketing-Strategien für Twitter ankommt…
Gutes Twitter Marketing lebt von Aktivität. Das betrifft sowohl eigene Tweets als auch Interaktion mit anderen Usern. Wenn Sie auf dieser Plattform vertreten sein wollen, sollten Sie sich im Klaren sein, dass hier Tempo und Ton hier so ganz anders sind.
Zu einer guten Strategie zählt es außerdem, das Aktivitäten-Dashboard genau im Blick zu behalten. Hier sehen Sie die Performance der einzelnen Tweets und können Ihren Auftritt entsprechend optimieren. Wenn Sie es dann noch schaffen, Ihren Stil dem teils sehr saloppen Umgangston auf Twitter anzupassen, sind das bereits wunderbare Ausgangsbedingungen.
To tweet or not to tweet – das ist die Frage, die Sie sich nun stellen müssen!