Facebook-Ads-Gestaltung – wahrscheinlich die Königsdisziplin der Werbung.
Denn das Schalten von Werbung kostet Geld und das will man nur ungern aus dem Fenster werfen. Also muss das Design der Anzeige gut sein. Sehr gut. Du willst schließlich das monotone Scrollen der User zu einem interessierten Stopp bringen.
Um das zu erreichen, musst du schnell überzeugen. Ein geschickt platzierter Call-to-Action zu einer stimmigen Grafik kann beispielsweise Wunder wirken. Welche Dinge es bei der Erstellung eines eindrucksvollen Facebook-Ads-Design zu beachten gilt, stellen wir hier vor.
Inhaltsverzeichnis
Welche Facebook-Ads-Designs gibt es?
Zuallererst gilt es, das Möglichkeitenspektrum für Facebook-Ad-Designs abzustecken. Folgende Formate sind für dich als Facebook-Ads-Designer die wichtigsten:
Image Ads
Mit eindrucksvollen Schnappschüssen oder Eye-Catchern kannst du die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe auf deine Ad lenken und gleich zu deiner Website weiterleiten oder mit einem gut platzierten CTA zu bestimmten Handlungen animieren.
Video Ads
Video Ads bieten sich an, wenn es ein bestimmtes Produkt optimal in Szene zu setzen gilt. Generell sind Videos das Medium, das von Usern am ehesten angeschaut wird – also von Grund auf schon einmal eine gute Idee.
Carousel Ads
Mit einer Carousel Ad kannst du bis zu 10 Bilder oder Videos in einer einzigen Werbeanzeige platzieren. Storytelling lässt grüßen! Nutze die Möglichkeiten, die sich dir hier bieten und setze beispielsweise bei jedem Abschnitt einen eigenen Link oder platziere ein langes Panoramafoto, das mit jedem Wischen sein Geheimnis weiter offenbart. Manche Marken setzen auch auf How-to-Kurzclips, die Anleitungen bereitstellen.
Slideshow Ads
Mit einer Slideshow Ad kannst du videoähnliche Eindrücke erzielen, die sich wunderbar für Storytelling eignen. Wenn du hier auf gekonnte Animationen setzt, die mit Ton untermalt oder durch den richtigen Text ergänzt werden, nutzt du das volle Spektrum der Möglichkeiten dieses Ad-Typs.
Warum nicht gleich ein Video? Slideshow Ads lassen sich einfacher erstellen und laden deutlich schneller. Damit eignen sie sich auch für eher schlechte Internetverbindungen.
Collection Ads
Ein Produkt kommt selten allein. Und eingebettet in ein schickes Sortiment wirkt es noch begehrenswerter. Mit Collection Ads kannst du die Produktauswahl personalisieren und auf vielfältige Art in Szene setzen. Trifft das Sortiment den Geschmack der User, wird die Auswahl in der Ad auf viel Anklang stoßen.
All diese Ads können verschieden platziert werden – und zwar:
- im Facebook-Feed
- im Story-Feed (als Story Ads)
- in Instant Articles
- als In-Stream-Video
- auf Facebook Marketplace
- in der rechten Spalte
- im Instagram-Feed
- im Messenger-Postfach
- etc.
Das macht ein gutes Facebook-Ads-Design aus
Bevor du dich als Facebook-Ad-Designer betätigst und mit der Gestaltung des Designs loslegst, ist es erst einmal wichtig, festzustellen, was deinem Publikum wichtig ist. Leider ist Facebook, was die Werbung betrifft, nicht TikTok – und das bedeutet, dass Werbung von Usern im Grunde als lästig empfunden wird. Das wiederum bedeutet, dass die KISS-Regel greift. Keep it short and simple ist also der beste Leitspruch für jedes Design, das auf Facebook präsentiert werden soll.
Hier sind unsere weiteren Tipps:
1. What you see ist what you get
Wir kennen es alle aus der Schule, die berühmte Abkürzung »WYSIWYG« (What you see is what you get). Ein alter Hut, aber ein wichtiger. Denn genau das solltest du im Hinterkopf behalten, wenn du Facebook-Ads designst.
Das bedeutet im Klartext: User müssen auf den ersten Blick erkennen, worum es in der Anzeige geht. Ganz egal, ob es sich um ein neues Paar Schuhe oder einen Online-Kurs handelt, das Produkt steht im Vordergrund. Dass die Bildqualität dabei hoch sein muss, versteht sich von selbst.
2. Farbspiel
Ein Facebook-Ads-Design muss dem User direkt ins Auge springen. Aber wie macht man das? Tolle Bilder sind das eine, aber gerade mit Farben kannst du einiges erreichen. Es muss auch nicht immer ein ganzer Regenbogen auf den Bildern zu sehen sein – 2, 3 Farben reichen schon voll aus, um den Blick auf die Anzeige zu ziehen.
Das Zauberwort lautet: Komplementärfarben!
In der Farbenlehre werden immer die Sieben Farbkontraste (von Johannes Itten) gelehrt und jeder, wirklich jeder, Gestalter muss sich zumindest mit diesem Farbkreis beschäftigen. Aber das ist auch gut so, denn sonst wäre die Wirkung der Komplementärfarben nicht so gut erforscht und damit auch kein so bewährtes Marketing-Mittel für Facebook-Ad-Designer.
Also, zurück zum Thema. Komplementärfarben sind Farben, welche sich besonders gut ergänzen. Wie wäre es zum Beispiel mit Violett und Grün? Oder Blau und Gelb?
Mit diesem Tool kannst du ganz einfach die passenden Farben finden: Adobe Color CC.
3. Weniger ist mehr
Text ist wichtig, um das Produkt zu beschreiben, aber zu viel Text schadet der Reichweite deiner Anzeige. Offiziell ist die 20%-Regel zwar nicht mehr wichtig, aber trotzdem schränkt Facebook die Reichweite ein, wenn zu viel Text auf dem Anzeigenbild ist.
Halte die Zeichenanzahl also am besten unter 280. So vermittelst du deine Botschaft an die User, bevor diese realisieren, dass es sich um Werbung handelt und wegklicken.
Konzentriere dich auch darauf, eine einzige Botschaft zu senden, die du dann gezielt zur Sprache bringst. Blumige Ausschmückungen oder Details eines Angebots können dann erläutert werden, wenn der CTA bereits gegriffen hat und die User auf der verlinkten Seite landen.
Auch wenn du all dies beachtest, wird es so sein, dass viele Menschen den Text deiner Anzeige nicht lesen werden. Aber Bilder und Videos funktionieren quasi immer. Darauf kannst du bauen und die wichtigsten Keywords samt CTA auf deinem Bild platzieren.
4. Call-to-Action
Apropos CTA – Kommen wir doch einmal zu einem der Kernpunkte eines wirkungsvollen Facebook-Ads-Designs: dem Aufruf zur Handlung. Es gibt CTAs die in vielen Kontexten wunderbar funktionieren (beispielsweise “Jetzt downloaden”), aber auch solche, die bei bestimmten Marken eher fehl am Platz sind (z.B: “Get started”, wenn es sich um Produktwerbung handelt).
Hier sind einige CTAs, die du sicherlich schon zigfach gesehen hast und denen du bestimmt auch einmal Folge geleistet hast:
- Registrieren
- Jetzt buchen
- Mehr dazu
- Kontaktiere uns
- Herunterladen
- Angebote ansehen
- Video abspielen
Eine vollständige Auflistung der für Facebook-Ad-Design verfügbaren CTAs gibt es hier.
Pauschal kann jedoch natürlich kein CTA Erfolg versprechen. Zudem muss dieser immer zu jenem Ziel führen, dass du dir anfangs gesetzt hast. Willst du beispielsweise mehr Klicks generieren? Dann ist ein CTA à la “mehr dazu” mit hoher Wahrscheinlichkeit sinnvoll.
Und immer gilt: Testen, testen, testen! Denn was anfangs wirkt, kann später nicht mehr so toll sein – Stichwort: Ad Fatigue.
5. Die Schriftart ist das Outfit deiner Anzeige
Und mit Kleidung setzt man ein Statement. Entscheide dich für eine Schriftart, die deiner Marke gerecht wird, die simpel ist, die richtige Message vermittelt und gut zu lesen ist. Wichtig: Für eine Anzeige reichen 1-2 verschiedene Schrifttypen völlig aus. Versuche lieber, mit den unterschiedlichen Schriftschnitten zu spielen, um ein schönes Ergebnis zu erzielen. Tipp: Serifenschriften funktionieren wunderbar, da sie die Augen beim Lesen leiten und deshalb schnell erfasst werden können.
Arbeitest du gerne mit Vorlagen, um Zeit zu sparen? Canva bietet zahlreiche Vorschläge für tolle Facebook-Ads-Designs, wie du weiter unten sehen kannst.
Probiere dich durch die vorgefertigten Facebook-Ad-Designs bei Canva und finde deinen Look!
6. Native-Design
Nativ Designen bedeutet, dass du auf die Nutzungsgewohnheiten der User eingehst. Auf den meisten Plattformen bedeutet das heutzutage: Vertikal designen! Denn das Smartphone drehen ist den meisten heute viel zu umständlich. Im Grunde aber bedeutet es auch, dass du deine Inhalt so konzipierst, dass sie sich maximal an die Anforderungen anpassen.
Wenn du dein Facebook-Ad-Design also prägnant und eindrücklich gestaltest, sodass es sofort wirkt, ist das schon einmal der erste Schritt. Der nächste wäre, zu beachten, wofür dein Beitrag bestimmt ist. Für den Desktop-Feed, für den mobilen Feed, die rechte Spalte, für den Story-Feed? Überlege, welches Format deine Zielgruppe am ehesten erreicht, wo die Ad aufscheint und wie sie wahrgenommen wird. Daraus ergeben sich die nächsten Schritte für das Design.
Du kannst alternativ auch Facebook die Wahl überlassen und “automatische Platzierung” wählen. Allerdings müssen die Designs dann so gestaltet sein, dass sie überall überzeugen.
7. Details matter
Genug der Anzeigen-Details – auch das Drumherum ist wichtig. Hast du zum Beispiel schon einmal etwas von Ad-Scent gehört? Dieser beschreibt die Stimmigkeit zwischen der Ad und der Seite, zu der diese weiterleitet. Hält die Seite also nicht, was die Ad verspricht (z.B., indem sie ganz anders aussieht), dann ist die Chance, dass User abspringen, sehr hoch. Und das willst du in jedem Fall vermeiden.
Gestalte dein Facebook-Ads-Design also auch immer optisch angepasst auf die Zielseite. Wie zum Beispiel diese Marke, bei der ganz offensichtlich ist, dass Ad und Landing Page zusammengehören:
Best Practices
Da Tipps zwar hilfreich sind und oft das richtige Know-how liefern, aber nicht immer auch den passenden Input setzen, zeigen wir dir hier noch ein paar gelungene Designs für Facebook-Ads, um dich zu inspirieren:
1. Formen und Farben
Zu einem ordentlichen Facebook-Ad-Design gehört meistens auch ein Foto – und dieses soll wirken. Versuche doch einmal, die Grafik in eine geometrische Form zu setzen:
Du siehst, diese Methode hebt nicht nur das Bild hervor, sondern setzt das Produkt auch noch gekonnt in Szene.
Das funktioniert auch, wenn das Bild selbst sozusagen bunte Funken sprüht, dafür aber der Hintergrund dezent gehalten ist. Slack macht da so einiges richtig. Deshalb hier ein Slack-Facebook-Ad-Design wie aus dem Bilderbuch:
Und weil es so schön ist, hier noch ein Starbucks-Produktbild auf buntem Hintergrund mit geometrischen Formen:
Du siehst, man kann mit all diesen Techniken spielen und nach Belieben kombinieren. Es kommt also nicht auf die genau Einhaltung der Regeln für gutes Facebook-Ads-Design an, sondern darauf, die wirksamste Kombination für das Produkt oder die Marke herauszufinden.
2. Humor
Das mit dem Humor ist so eine Sache. Wenn du nicht gerade auf Provokation setzen willst, dann sind z.B. politische Themen ein Minenfeld, das umgangen werden sollte. Ebenso sollte man mit der Ad keine Gruppen ausschließen oder unter die Gürtellinie gehen. Dies ist schneller passiert als man denkt. Was aber helfen kann, ist natürlich, die eigene Zielgruppe genau zu kennen und damit auch genau zu wissen, was sie lustig findet und was nicht.
Wer sich die richtige Dosis Humor zutraut, kann mit seinen Ideen goldrichtig liegen. Wie folgende Ad von Kit & Kin, die ein absolutes Klischee aufgreift und das Narrativ der allzu gefährlichen Frage an den Ehemann liebevoll auf die Schippe nimmt:
3. Typografie
Eine Ad braucht kein Bild, um zu funktionieren. Auch eine gewagte, aussagekräftige Schriftart kann große Wirkung erzielen. Um ein gutes Beispiel dafür zu zeigen, kommt man um Mc Donald’s, einen der Großmeister des gekonnten Marketings, gar nicht herum:
4. Ein stimmiges Gesamtbild
Eine der Vorzeige-Ads stammt natürlich auch von LEGO. Dass die Facebook-Ad-Designer dieser Marke das Advertising fest im Griff haben, zeigt sich besonders bei diesem Beispiel:
Hier könnte man sehr lange darüber berichten, welche schlauen Kniffe bei dieser Ad wirken, aber wir konzentrieren uns auf die relevantesten: Die Marke setzt gekonnt auf den Bekanntheitsgrad des Logos, das, ohne zu viel Raum einzunehmen, den Blick auf sich lenkt. Dennoch ist die Schrift als das Kernstück der Ad am sichtbarsten und vermittelt ungestört ihre Botschaft, die neugierig macht, ohne zu viel vorweg zu nehmen.
Der Lego-Astronaut verleiht dem ganzen einen kindlich-spielerischen Touch, der nicht nur die Zielgruppe anspricht, sondern sich (wie seit 2020 geplant) auch humorvoll an Erwachsene richtet. Ein dezenter Call-to-Action lädt dazu ein, Antworten auf die Fragen zu finden, die die Headline öffnet. Eine rundum stimmig konzipierte Ad eben.
Facebook-Ads-Design
Es gibt unzählige Regeln, Richtlinien und Tipps dazu, wie man ein Facebook- Ads-Design richtig konzipiert. Im Grunde kommt es dabei aber einfach auf ein stimmiges Zusammenspiel dreier Faktoren an: die Schrift, das Visuelle und den CTA.
Wenn du es schaffst, dass sich alle Elemente deines Designs ergänzen, statt sich die Show zu stehlen oder zu blockieren (z.B. durch eine schwer leserliche Schriftart) und diese auch zu deiner Zielgruppe passen, dann hast du schon ziemlich alles richtig gemacht, was man richtig machen kann.
FAQ
Welche Ads gibt es bei Facebook?
Die Plattform stellt mittlerweile einige Möglichkeiten für das kreative Facebook-Ads-Design bereit. Das sind die wichtigsten: Image Ads, Video Ads, Story Ads, Slideshow Ads, Carousel Ads und Collection Ads. Darüber hinaus gibt es auch noch Messenger Ads und Lead Ads.
Wie Facebook-Ads designen?
So kannst du eine Facebook-Ad erstellen und gestalten:
- Lege deine Ziele fest und finde deine Zielgruppe.
- Entscheide dich für ein Budget.
- Wähle ein passendes Format aus (z.B. Carousel-Format für Produktpaletten).
- Schalte die Anzeige.
- Messe und beobachte die Erfolge.
Um eine Anzeige zu erstellen, bieten Anbieter wie Canva tolle Vorlagen, mit denen man sich inspirieren kann.
Wie sinnvoll sind Facebook-Ads?
Für Marken, die bestimmte Ziele erreichen wollen (z.B. mehr Klicks, mehr Reichweite oder mehr Sales) sind Facebook-Ads die Chance, gezieltes Marketing mit allem nötigen Know-how zu betreiben. Die Plattform hilft nämlich durch Zielgruppen-Analysen, Statistiken u.v.m., das Facebook-Ad Design zu perfektionieren und Erfolge zu erzielen. Es kann sich also durchaus lohnen.
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